Parodontologie

Man geht davon aus, dass ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung im Laufe des Lebens an Parodontitis erkrankt. Bleibt eine Behandlung aus, führt dies zu irreversiblen Schäden am Zahnhalteapparat. Dazu gehören Zahnfleischschwund und Zahnverlust.

Was ist Parodontitis?

Hinter dem Begriff Parodontitis verbirgt sich eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die in Folge zu Knochenschwund führt. Eine Parodontitis ist in der Regel nicht schmerzhaft. Dem anfänglichen Warnzeichen – Zahnfleischbluten – messen die meisten Patienten leider keine Bedeutung zu. Somit schreitet die Erkrankung immer weiter fort und führt unbehandelt oft zum Verlust eines oder mehrerer Zähne. Nur eine rechtzeitige Behandlung kann erkrankte Zähne retten!

Wie entsteht eine Parodontitis?

In der Mundhöhle gibt es über 700 verschiedene Bakterienarten. Die Hauptursache für die Entstehung einer Parodontitis sind aggressive Bakterien die sich im Zahnbelag vermehren. Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig und gründlich entfernt, dringen Giftstoffe der Bakterien in den Zahnhalteapparat ein. Als Reaktion bauen die körpereigenen Abwehrzellen den Knochen ab.

Über

Bakterienarten in der Mundhöhle
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Gibt es besondere Risikofaktoren?

Zu den wesentlichen Risikofaktoren gehören Rauchen, Diabetes, genetische Faktoren, psychosozialer Stress, Fehl/Mangelernährung und hormonelle Veränderungen .

Warum ist es wichtig eine Parodontitis zu behandeln?

Unser Zahnhalteapparat spielt eine wichtige Rolle für unser ästhetische Wahrnehmung und unser soziales Leben. Eine unbehandelte Parodontitis führt zu Zahnlockerung und Zahnverlust. Die entstehende Wundfläche im Mund entspricht dabei ungefähr der Größe einer Handfläche. Durch diese Wundflächen können aggressive Bakterien in den Blutkreislauf und damit in den ganzen Körper gelangen. Somit kann eine parodontale Erkrankung weitreichende Folgen für ihre gesamte Gesundheit haben. Zahlreiche Studien belegen, dass Parodontitis eng mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen, Rheumatoider Arthritis, cerebrovaskulären Erkrankungen und einer erhöhten Frühgeburtsrate assoziiert ist.

Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Eine Parodontitis muss von einem Arzt behandelt werden, wobei ein längerer Zeitaufwand notwendig ist um gesunde Verhältnisse herzustellen.
In der ersten Sitzung werden die Taschentiefen an jedem Zahn erhoben und die notwendigen Pflegemaßnahmen werden mit dem Patienten besprochen.
In den folgenden Sitzungen werden die Wurzeloberflächen von allen Zahnbelägen mit speziellen Instrumenten befreit und geglättet.
Die Tiefe der Zahntaschen, die Menge an bakteriellem Zahnbelag und die Anzahl der betroffenen Zähne bestimmt wie viele Reinigungssitzungen notwendig sind. Je nach Erscheinungsbild wird der Arzt lokale oder systemische Antibiotika verabreichen und/oder eine zusätzliche Lasertherapie einleiten. Die Dauer der gesamten Behandlung richtet sich nach der Schwere des Befundes.

Ist eine Parodontaltherapie schmerzhaft?

In der Regel ist die Behandlung nicht schmerzhaft. Bei Beschwerden kann lokal ein betäubendes Gel oder eine Lokalanästhesie verabreicht werden.

Nachsorgetherapie alle

Monate oder früher
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Wann ist meine Therapie beendet?

Parodontitis- Patienten weisen in der Regel lebenslang eine erhöhte Anfälligkeit für bakterielle Entzündungen auf. Nach erfolgter Initialtherapie muss eine parodontale Nachsorgetherapie in regelmäßigen Abständen- jedoch spätestens alle 6 Monate erfolgen. Ohne regelmäßige Kontroll- und
Reinigungssitzungen kann die Erkrankung wieder aufflammen.

Was muss ich tun, damit meine Therapie erfolgreich wird?

Ohne die konsequente Pflege zu Hause infizieren sich die behandelten Taschen binnen kurzer Zeit wieder. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, dass Patienten zu Hause jeden Tag mindestens 1x die Zwischenräume mit den passenden Interdentalbürsten von Belägen befreien! Des Weiteren ist die Verwendung der richtigen Zahnbürste und Mundspüllösung für den Erfolg ausschlaggebend. Der behandelnde Arzt gibt Ihnen dazu alle Informationen individuell auf ihre Situation angepasst.Bitte versuchen sie ihren Nikotinkonsum einzuschränken – dies erhöht ihren Therapieerfolg maßgeblich!

Ist die Parodontaltherapie eine Kassen- oder eine Privatleistung?

Es handelt sich hierbei um eine Privatleistung. Manche Krankenkassen gewähren einen Kostenzuschuss. Bitte beachten Sie, dass der Behandlungstarif jeweils pro erfolgter Reinigungssitzung zu entrichten ist.

Was ist Parochirurgie?

Bei einer besonders fortgeschrittenen oder aggressiven Parodontitis, können auch nach erfolgter konservativer Therapie noch tiefe Zahnfleischtaschen verbleiben. 

 

Um diese restlichen entzündeten Stellen zu behandeln, muss ein kleiner chirurgischer Eingriff in Lokalanästhesie vorgenommen werden. Dabei wird das entzündete Gewebe unter Sicht entfernt und die Zahnwurzel gereinigt. 

Je nach Art des Defektes kommen hierbei auch Knochenersatzmaterialien und spezielle Membranen zum Einsatz. 

 

Die parodontale Chirurgie ist oft die letzte Möglichkeit, um einen Zahn zu retten. Bei guter Patientenmitarbeit haben solche Zähne nach dem Eingriff eine gute Prognose. Durch parodontale Eingriffe können die eigene Zähne länger im Mund belassen werden. Dadurch kann sich der betroffene Patient aufwendige Rekonstruktionen wie Implantate oder Brücken ersparen. 

 

Was ist eine Rezessionsdeckung?

Freiliegende Zahnhälse können aufgrund einer Entzündung, traumatischer Verletzungen, Zahnfehlstellungen, genetischer Veranlagung oder einer falschen Putztechnik entstehen.

 

Freiliegende Zahnhälse sind oft Kälte-bzw. Wärmeempfindlich und belasten die Patienten im Alltag auch in ästhetischer Hinsicht.

 

Die freiliegende Wurzeloberfläche ist zudem leichter anfällig für Karies und Zahnputzschäden.

 

Durch moderne Parodontalchirurgie kann verloren gegangenes Gewebe ersetzt und somit die natürliche Ästhetik wiederhergestellt werden. Die Wurzeloberfläche wir nach dem Eingriff wieder optimal gegen äußere Reize geschützt und die Patienten können wieder sorgenfrei lachen. Je nach Defekt kann dabei körpereigenes Gewebe vom Gaumen transplantiert werden oder spezielle künstliche Membranen verwendet werden.

 

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